15.03.2013

Erst wenn

Ein Teil von uns verabschiedet sich still und langsam von der Außenwelt ins Private, während andere als ewig Junggeblieben von Party zu Party tollen. Alkohol ist in großen wie in übergroßen Mengen der Freund von vielen. Benehmen und Etikette leiden dagegen unter Schwindsucht. Engagement oder gar eine eigene Meinung sind nicht unser Ding. Diese unbeteiligte Haltung ist vielleicht einfacher dafür aber umso schlechter für unser Image: Von der ZEIT wurden unsere Jahrgänge unlängst als Generation abgekanzelt, "die Gründe hat zu rebellieren, aber nicht will." Erst wenn wir erkannt haben, warum das so ist, können wir daran etwas ändern.
Einer der Hauptgründe, warum unsere Generation als doof wahrgenommen wird, liegt in unserer mangelhalften Bildung. Denn wir sind zum echten Rebellenturm schlecht ausgerüstet, obwohl wir etwas vom Nörgeln verstehen. Wer rebellieren will, wer sich engagieren und aktiv leben will, wer eine eigene Meinung vertritt, der muss Hintergründe kennen und Geschehnisse einordnen können. Doch nicht nur Schiller, Shakespeare and friends locken schon lange keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Lagerlöf halten wir für ein Regal beim schwedischen Möbelhaus und Nam June Paik für ein appetitliches Süppchen beim Koreaner um die Ecke. 

"Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten." Karl Kraus

"Generation Doof" von Stefan Bonner und Anne Weiss

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